Die Zukunft der OnPrem Exchange-Umgebungen: Was Kunden mit Blick auf Exchange Server Subscription Edition (SE) erwartet

von Christian Rohde
13. Dezember 2024
3 Minuten zu lesen
Autor
Christian Rohde
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Worum geht`s?

Mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung von Microsoft Exchange und dem nahenden Ende des Supports für ältere Versionen, stehen viele Unternehmen vor der Frage, wie sie ihre E-Mail- und Kommunikationssysteme in Zukunft gestalten sollen. Der Übergang zu Exchange Server SE, der für das Jahr 2025 geplant ist, sowie das Ende des Supports für Exchange 2016 und 2019 im Oktober 2025, üben zusätzlichen Druck auf Unternehmen aus, zeitnah zu handeln.

Migration zu Exchange Online oder Exchange Server SE?

Viele Unternehmen tendieren dazu, zu Exchange Online zu wechseln, da diese Cloud-Lösung zahlreiche Vorteile bietet: Skalierbarkeit, höhere Sicherheit und regelmäßige Updates ohne zusätzliche IT-Aufwände. Doch für jene, die nicht auf die Cloud umsteigen können oder wollen, stellt Microsoft Exchange Server SE als OnPrem-Lösung im Abo-Modell bereit. Der genaue Veröffentlichungstermin ist noch offen. Unternehmen, die weiterhin eine OnPrem-Umgebung nutzen wollen, müssen sicherstellen, dass ihre Infrastruktur entsprechend vorbereitet ist.

Support-Ende von Exchange 2016 und 2019

Im Oktober 2025 endet nicht nur der technische Support, sondern auch der Sicherheits-Support für Exchange 2016 und 2019. Unternehmen, die diese Versionen weiterhin nutzen, riskieren gravierende Sicherheitslücken. Um dem entgegenzuwirken, müssen Unternehmen rechtzeitig planen, entweder zu Exchange Online zu migrieren oder ein Inplace-Upgrade auf Exchange Server SEdurchzuführen. Dies erfordert eine rechtzeitige technische Vorbereitung, insbesondere den Einsatz von mindestens Windows Server 2019, besser Windows Server 2022 / 2025.

Mit dem von Microsoft eingeführten „transport enforcement system“ ist eine Migration von Exchange 2016 / 2019 zu Exchange Online nach Oktober 2025 nur noch mit zeitlichen und technischen Einschränkungen möglich.

Unsere Handlungsempfehlungen

  1. Upgrade auf Exchange 2019
    Ein Upgrade auf Exchange 2019 in Kombination mit Windows Server 2022 kann eine solide Basis für ein zukünftiges Inplace-Upgrade auf Exchange Server SE bieten. Diese Lösung ist jedoch vor allem für große Unternehmen geeignet, da sie für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) oft zu kostenintensiv ist.
  2. Lizenzplanung
    Exchange Server SE wird es nur noch als Abo-Modell geben. Somit bleiben nach momentan Stand zwei mögliche Lizenzierungsoptionen:
    1. Qualifizierende Cloud-Abonnementlizenzen für Benutzer (z. B. Microsoft 365 E3/E5). Jeder Benutzer, welcher auf Exchange Server SE zugreift, muss über eine gültige Lizenz verfügen (mindestens Exchange Online Plan 2).
    2. Lizenz (Server und CALs) + Software Assurance. Im Vergleich zu älteren Exchange Versionen ist SA zwingend nötig.
  3. Hybrid-Umgebungen sorgfältig planen
    Unternehmen, die Hybrid-Lösungen betreiben, müssen beachten, dass neue Hybrid-Umgebungen mit älteren Exchange-Servern nur noch für 90 Tage unterstützt werden. Dies erfordert eine genaue und frühzeitige Migrationsplanung.

Fazit

Unternehmen sollten die Weichen für ihre zukünftige Exchange-Infrastruktur jetzt stellen. Ob der Wechsel zu Exchange Online oder zu Exchange Server SE – rechtzeitige Planung ist der Schlüssel, um Risiken zu minimieren und einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.

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