Immer mehr Hersteller bieten Subscription Modelle an. Mit dem neuen vSphere+ Modell springt auch VMware auf diesen Zug auf. Nun müssen sich alle IT-Verantwortlichen die Frage stellen ob der Umstieg sinnhaft ist und welche Features genutzt werden können und zukünftig sollen. Was genau ist vSphere+? Wir klären auf!
VMware vSphere+ – neues Lizenzmodell. Lohnt sich der Wechsel?
Was ist VMware vSphere+?
Mit dem neuen Modell vSphere+ geht der Hersteller VMware den Weg in die Subscriptionbasierte Lizenzierung. vSphere+ stellt somit eine Multicloudworkloadplattform dar – in der Administration der bisherigen vSphere Umgebung gibt es nun die Möglichkeit zusätzliche Cloudservices zu nutzen und somit die Vorteile der Cloud in Verbindung mit On-Premise Installationen zu genießen.
Wie funktioniert das? Das Management der vSphere Umgebung wird zentralisiert und konsolidiert. Somit können mehrere vCenter über eine Plattform administriert und zentralisiert Ressourcen verwaltet werden. Die Bereitstellungen (Workloads und Daten) bleiben On-Premise erhalten, die Verwaltung wird in der Cloud vereinfacht. Die Oberfläche bietet zudem eine Schwachstellenerkennung über die gesamte Umgebung und alle verwalteten vCenter. VMware Tanzu Dienste (Kubernetes-Container) werden integriert.
Wichtige Info: Für die Nutzung von vSphere+ müssen die lokalen Komponenten On-Premise mit der VMware Cloudkonsole verbunden sein, damit der vSphere+ Dienst funktionsfähig ist.
Lizenzierung:
Ändert sich die Lizenzierung? Kurze Antwort: Ja.
Zukünftig wird es für das Modell vSphere+ eine CPU-Core-Lizenzierung geben. Lizenzbasis sind dann nicht mehr die Anzahl der CPUs sondern die Anzahl der CPU-Cores. Pro CPU sind 16 Cores als Minimum zu lizenzieren, maximal können 32 Cores/CPU lizenziert werden. Derzeit ist noch keine Academic Lizenzierung möglich. Eine aktive vSphere+ Lizenz hat das Supportlevel Production Support.
Die Lizenz wird im Voraus nach dem „Upfront-Modell“ gezahlt. Für längere Laufzeiten gibt es entsprechende Rabatte (z.B. direkte 3-jährige Lizenzierung).
Sollte eine Lizenz aufgebraucht sein erfolgt für die Mehrnutzung eine flexible Overage-Berechnung (aktuelle Planung des Herstellers – aktuell findet auch noch keine Overage-Berechnung statt, diese ist aber kurzfristig angekündigt.). Diese Overage-Berechnung wird nachträglich pro Monat abgerechnet auf Basis einer Summierung der vollendeten Stunden. Nur diese vollendeten Stunden der Mehrnutzung werden abgerechnet. Es gibt keine proaktive Overage Warnung.
Hinweis zur Nutzung von vSAN+: Der Betrieb mit vSAN+ Lizenzen kann nur als Add-On mit aktiver vSphere+ Lizenz realisiert werden – ein Renewal von vSAN+ ist ebenfalls nur mit aktiver aktiver vSphere+ Lizenz möglich.
Unterschiede vSphere und vSphere+
Was sind die grundlegenden Unterschiede in der Lizenzierung? Wir haben in der nachfolgenden Tabelle die wichtigsten Unterschiede herausgesucht und gegenübergestellt:
VMware vSphere | VMware vSphere+ | |
Lizenzmodell | Perpetual Lizenz (einmal) und Service & Support (SnS, jährlich) | Flexible Subscription |
Lizenzbasis | Anzahl CPUs | Anzahl CPU-Cores (min. 16 Core/CPU) |
Lizenzregistrierung | Separate Lizenzschlüssel pro Lizenz für vCenter Serverund ESXi-Hosts | Keyless entitlement, Bereitstellung via Cloud Console |
Updatezyklus | Meist alle 6 Monate | Nahezu monatlich |
Bereitstellung der VMs | Bereitstellung jeweils über lizenzierten vCenter Server | Bereitstellung über die Cloud-Konsole auf einem beliebigen vCenter Server |
Inventarisierung und Darstellung | Separate Bestandsliste und Ansicht pro vCenter, die von jedem vCenter Server angezeigt werden kann | Konsolidierte Ansicht für alle vCenter Server in der Cloud-Konsole |
Sicherheit | Integrierte Sicherheit pro Installation | Integrierte Sicherheit + zentrale Sicherheitszustandsprüfung |
VMware Tanzu (Kubernetes) | Optionaler Zukauf, separate Lizenzierung | Enthalten und Erweiterbar |
Wie kann ich auf das neue Lizenzmodell upgraden?
Es gibt seitens des Herstellers VMware ein „Subscription Upgrade Program“. Es können Perpetual Lizenzen gegen Subscription Lizenzen eingetauscht werden. Derzeit sind nur vSphere Enterprise und Enterprise Plus Lizenzen für den Eintausch berechtigt. Dies soll sich im neuen Jahr 2023 ändern, ein „Cross Mix Match“ für weitere vSphere Lizenzklassen ist seitens des Herstellers angekündigt.
Für 1 CPU Lizenz erhält man im Eintausch 16 Cores Subscription Lizenzen. Sollte eine CPU mehr Cores besitzen gilt für die Cores 17-32 ein 100% Discount! Eine lückenlose Dokumentation über die genutzten Cores ist daher dringend notwendig bei der Migration. Diese Regel gilt entsprechend nur für die erste gewählte Vertragslaufzeit. Beim Renewal müssen entsprechend die Cores 17-32 vollumfänglich bezahlt werden!
Werde ich irgendwann zur Migration gezwungen?
Stand heute: Nein. Es können weiterhin Perpetual Lizenzen eingekauft werden, es gibt seitens des Herstellers kein Enddatum. Im Laufe des Jahres 2023 soll allerdings darüber entschieden werden ab wann es keine Perpetual Lizenzen mehr zu erwerben gibt. Derzeit gibt es noch keine Anrechnung von aktiver SnS von Perpetual Lizenzen auf vSphere+ – dies ist für den Beginn im Jahr 2023 ebenfalls geplant.
Ist eine Hybride Verwendung von Perpetual und Subscription Lizenzen möglich?
Klare Antwort: Ja. Eine hybride und somit gleichzeitige Verwendung von Perpetual und Subscription Lizenzen wird unterstützt und wird somit möglich sein.
Sie brauchen Unterstützung oder eine individuelle Beratung zu Ihrem Einsatzgebiet von VMware oder zu Ihrer Lizenzierung? Sie überlegen das Lizenzmodell zu wechseln? Dann melden Sie sich gerne jederzeit bei uns und wir prüfen gemeinsam ob der Umstieg auf vSphere+ für den Einsatz bei Ihnen die richtige Wahl ist.