Der läuft noch?! Wann sollte ich einen Server austauschen?

von connecT Redaktion
09. September 2022
6 Minuten zu lesen
Autor
connecT Redaktion
Expert
Manuel Plath
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Kategorien:
  • Server & Storage

Worum geht`s?

Wer einen Serverausfall riskiert, riskiert Stillstand in seinem Betrieb. Deshalb ist es die Pflicht eines jeden IT-Entscheiders neben den Lebenszyklen auch immer die geänderten Anforderungen an seine Server im Blick zu behalten. Wir klären, worauf es dabei ankommt.

Zentrale Faktoren für einen Austausch

Server zählen zum absoluten Herzstück Ihrer IT-infrastruktur. Ein Serverausfall legt im Worsed Case Szenario den gesamten Betrieb lahm. Neben der regelmäßigen Wartung ist daher auch eine proaktive Investitionsplanung wichtig, um die Sicherheit des Betriebs gewährleisten zu können.

Doch wie oft sollte ich meine Server austauschen? Wann ist der ideale Zeitpunkt, um mich mit neuen Servern auseinanderzusetzen? Und welche Fragen muss ich klären, um den passenden Server für die Anforderungen meines Unternehmens zu finden? Darüber haben wir im Interview mit unserem IT-Consultant und Server/Storage-Experten Manuel Plath gesprochen.

Manuel, man hört häufig als Daumenbreite, dass ein Server alle 3-5 Jahre ausgetauscht werden sollte. Ist das also schon die schnelle Antwort auf unsere Fragen?

Manuel: So einfach ist es leider nicht. Klar gibt uns die Garantie des Herstellers grundsätzlich erst einmal eine Laufzeit vor. Daran müssen wir uns orientieren. Und daher kommen diese Angaben auch. Aber die Entscheidung, ob und wann ein Server ausgetauscht werden muss, hängt von deutlich mehr Faktoren ab als vom Lebenszyklus oder einer Garantie, die ich im Zweifelsfall auch einfach auf fünf bis sieben Jahre verlängern kann, wenn es sinnvoll ist.

Von welchen Faktoren hängt denn ein Serveraustausch ab?

Manuel: Zuallererst von den Anforderungen an den Server, und gleichzeitig auch von der strategischen Ausrichtung des Unternehmens. Diese Punkte entscheiden maßgeblich darüber, ob ich einen Server überhaupt neu anschaffen sollte, einzelne Anwendungsfälle beziehungsweise Dienste ganz oder teilweise in die Cloud auslagere oder ein hybrides Konzept fahre. In einem ersten Schritt muss sich also jeder erst einmal darüber klar werden: Welche Anwendungsfälle habe ich? Was will ich damit erreichen? Und wie soll der Weg des Unternehmens in die Zukunft sein?

Kannst du das mal anhand zentraler Fragen für IT-Entscheider konkretisieren?

Manuel: Das ist von Einzelfall zu Einzelfall tatsächlich unterschiedlich. Aber jeder sollte sich etwa fragen: Soll der Server, der die Dienste und Anwendungen bereitstellt, performant sein? Oder muss er einfach nur für längere Zeit Daten speichern, sodass die Performance gar nicht so wichtig ist? Oder ist es extrem wichtig, dass der Server ausfallsicher ist? Darüber hinaus muss sich jeder Gedanken machen über Wartung, über Anforderungen an die flexible und wirtschaftliche Skalierbarkeit. Technisch gesehen: Welchen Hypervisor möchte ich verwenden? Hyper V, VMware, Xen oder Nutanix? Soll der Speicher vom Server intern oder extern sein, also auf eine Storage ausgelagert werden, oder soll es ein Vsan sein? Man muss sich regelmäßig die einzelnen Business Workloads anschauen und gegebenenfalls auch klar definieren. Möchte ich SAP betreiben habe ich völlig andere Anforderungen, als wenn ich einfache Office-Anwendung auf Terminalservern zur Verfügung stellen möchte.

Der optimale Zeitpunkt für einen Serveraustausch

Klingt für mich so, als sei so eine Entscheidung ohne Expertenwissen gar nicht möglich?

Manuel: Das sehe ich anders. Es muss ja nicht jeder Entscheider bis ins letzte Detail die technischen Antworten geben. Ganz zentral ist am Ende bei allem vor allem die Frage: Wie möchte ich mich weiter ausrichten als Unternehmen und damit in der IT? Und klar: Da ist das richtige Consulting das A und O. Denn die Anschaffung und Konfiguration eines Servers ist richtungsweisend für den unternehmerischen Erfolg, der ohne funktionierende Infrastruktur gar nicht mehr möglich ist. Völlig unabhängig davon, ob wir über Cloud- oder On-Premise-Konzepte sprechen.

Mal zum Zeitpunkt: Wann sollte ich idealerweise diese Fragen beantworten und über einen Serveraustausch nachdenken?

Den einen richtigen Zeitpunkt dafür gibt es nicht. Wer eine einfache Faustregel für den Fall einer Ersatzinvestition möchte, dem sage ich, dass er sich spätestens ein Jahr vor Ablauf der Garantie Gedanken machen muss, wie er weiter verfahren möchte. Grundsätzlich muss ich mir jedoch fortlaufend Gedanken darüber machen, regelmäßig meine Anforderungen im Blick behalten und spätestens bei der jährlichen Budgetplanung darüber sprechen, ob sich Anforderungen verändert haben oder Ersatzinvestitionen anstehen. Für viele Unternehmen wird etwa die Ausfallsicherheit von Servern immer wichtiger. Da kann ich im Zweifel nicht bis zum Ablauf einer Garantie warten, bis ich eine ausfallsichere Lösung investiere. Denn wenn der Server steht, steht im Zweifel der ganze Betrieb. Und da muss jeder für sich selbst die Frage beantworten, wie lange er das aushalten kann. Genauso gibt es aber auch geringe Anforderungen an manche Server, sodass ich mir da sicherlich nicht jeden Tag neue Gedanken zu machen muss. Da kann ich schnell entscheiden, dass man die Garantie einfach erstmal verlängert – und das macht auch Sinn. Etwa, wenn es nur um ein Archiv geht, oder ähnliches.

Heißt: Es gibt auch immer wieder gute Argumente, die nach drei bis fünf Jahren dafürsprechen, den Server nicht auszutauschen?

Absolut. Wenn die Hardware noch okay ist, die Anforderungen gleichgeblieben sind und im Zweifelsfall auch ein kurzer Ausfall ohne großen Schaden verkraften werden kann, macht es absolut keinen Sinn aus Prinzip einen Server auszutauschen.

Was am Ende vor allem zählt

Es steht und fällt also scheinbar vor allem mit der Frage: Wie lange kann ich im Zweifelsfall auf die Anwendungen und Dienste des Servers verzichten?

Ja, das ist sicherlich die zentrale Frage. Deshalb spielt bei allen Überlegungen auch das gesamte IT-Konzept eine wichtige Rolle. Habe ich etwa bereits ein Server Cluster, bei dem der eine Server die Arbeit des anderen übernimmt, wenn er ausfällt, dann schlafe ich natürlich deutlich ruhiger, als wenn ich einen einzelnen fünf Jahre alten Server bei mir stehen habe, auf dem eine zentrale Anwendung läuft. Das kann man deshalb halt auch nicht auf die Allgemeinheit beziehen, sondern muss es wirklich im Einzelfall entscheiden. Und hier zählt am Ende vor allem eins: Erfahrung. Deshalb bleibe ich auch dabei, dass die strategische Beratung entlang sinnvoller Serverkonzepte, entlang der weiteren Unternehmensstrategie absolut entscheidend ist. Genau das ist ja auch unser großer Mehrwert von connecT.

Abschließend: Spielen angesichts der aktuellen geopolitischen Konflikte auch Lieferzeiten eine besondere Rolle bei den Überlegungen zum Serveraustausch?

Lieferzeiten sind sicherlich ein Thema. Doch wir erleben hier gerade höchst unterschiedliche Szenarien. Grundsätzlich sage ich aktuell immer: Wir müssen im Zweifel damit rechnen, dass die Server erst in einem halben Jahr bis Jahr kommen. Doch wenn Server lieferbar sind, kommt es auch heute noch vor, dass er in zwei Monaten schon da ist, oder sogar schneller.

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